Frei nach dem Motto „Mal was Neues: Erdbeer-Tarte statt Erdbeerkuchen“ möchte ich dir heute was ganz besonders feines vorstellen: meine fruchtige Erdbeer-Tarte mit Sesam und Pistazien. Der Sesam-Mürbeteig ist hier die absolute Überraschungskomponente, dazu kommt eine Pistaziencreme, ein Erdbeerkompott und frische, in Scheiben geschnittene Erdbeeren.
Hast du Lust auf ein besonders intensives Geschmackserlebnis? Hier gehts zum Rezept!
Französische Tartes
Die Franzosen lieben ihre Tartes – völlig zu recht. Die flachen Kuchen kommen in unterschiedlichen Kombinationen daher, mal süß, mal herzhaft. Der Boden ist immer schön knusprig und in den meisten Fällen aus Mürbeteig.
Das tolle an Tartes ist die Einfachheit: feiner Mürbeteig plus Creme plus Früchte und fertig ist die ideale Obst-Tarte.
Meine Erdbeer-Tarte
Man kann und darf natürlich auch experimentieren und verschiedene Geschmackskomponenten auf einmal unterbringen. Genau das habe ich getan.
Sesam-Mürbeteig
Der klassisch französische Mürbeteig wird mit gemahlenen Mandeln verfeinert. Weil ich an die Kraft des Sesams geglaubt habe (und nach dem Backen die Bestätigung essen durfte), habe ich die Mandeln durch weißen Sesam* ersetzt. Für den richtigen Kick hab ich den Sesam erst angeröstet, um ihm seine Aromen richtig rauszukitzeln. Danach kam er zum Tanzen in den Mixer.
Vorsicht, Spoiler: die ganze Wohnung duftet richtig, richtig lecker durch das Rösten und Mahlen. Allein dafür lohnt sich der leckere Sesam-Mürbeteig schon.
Pistaziencreme
Die Pistaziencreme ist eine verfeinerte Crème pâtissière (Konditorcreme) nach einem Rezept des französischen Konditors Clement (@clem.chef). Sie besteht aus einer Milch-Sahne-Basis, welche mit Eigelb angedickt wird. Weiße Schokolade* und Pistazienmus* geben der Konditorcreme den absoluten Kick, sodass sich Pistazienfans wirklich zurückhaltenm müssen, die Creme nicht einfach aufzulöffeln. Das, was davon noch übrig bleibt, wird jedenfalls direkt auf den fertig gebackenen Sesam-Mürbeteig gegeben.
Da sich Konditorcremes toll abwandeln lassen, hab ich hier noch eine Variante mit Rubyschokolade:
Erdbeerkompott
Auf die Pistaziencreme folgt eine dünne Schicht Erdbeerkompott, die vorsichtig aufgetragen wird. Aufgrund der Süße der Creme ist das Kompott extra weniger süß, sorgt aber für den nötigen Erdbeerkick. Wir haben es hier ja schließlich mit einer Erdbeer-Tarte zu tun, ne?
Dekor der Erdbeer-tarte
Ein Mosaik aus frischen Erdbeeren bildet den hübschen Abschluss der fruchtig-frischen Erdbeer-Tarte. Optional kannst du noch etwas Tortenguss dünn auf die Erdbeeren aufpinseln, das ist aber nicht nötig. Wenn du magst, kannst du noch ein paar geschälte Pistazien* halbieren und sie in die kleinen Lücken oder direkt auf die Erdbeeren legen. Das gleiche gilt für ein paar Körner weißen Sesams.
Tob dich aus oder belass sie schlicht, beides ist super.
Mein persönliches Fazit: Sesam passt wunderbar zu Erdbeeren. Pistazien passen richtig gut zu Sesam. Und Erdbeeren kombiniert mit beidem ist einfach ein wahnsinniges Geschmackserlebnis!
Gut gekühlt und am ersten Tag verspeist tritt die Pistazie ein klein wenig in den Hintergrund, am zweiten Tag kippt das Verhältnis und man schmeckt sowohl die frischen Erdbeeren, als auch den intensiven Sesam und die tolle Pistazie heraus. Bis jetzt habe ich nur Kuchen gegessen, die am zweiten Tag nach einem schönen Durchziehen noch besser geschmeckt haben. Irre! Die Tarte lässt sich also gut vorbereiten.
Wenn du auch an die Kraft des Sesams und der Pistazie glaubst, freu ich mich, wenn es bei dir bald mal dieses ultimative Erdbeerkuchen-Upgrade geben sollte.
Viel Vergnügen!
Christiane
Erdbeer-Tarte mit Pistaziencreme und Sesam
Ausstattung
- Küchenwaage
- Pfanne
- Mixer
- Rührgerät
- Rührschüssel
- Feines Sieb
- Gabel
- Messer
- Backpapier
- Teigroller oder Nudelholz
- Tartering (Ø 19 cm)
- Schneebesen
- Kleiner Topf
- Optional: Zuckerthermometer
- Schale oder Teller
- Frischhaltefolie
- Zitrusreibe
Zutaten
Sesam-Mürbeteig
- 50 g weiche Butter
- 30 g Puderzucker
- 78 g Mehl Typ 405
- 15 g weißer Sesam
- Prise Salz
- 1 Ei Größe M
Pistaziencreme
- 70 g Milch
- 30 g Sahne
- 1 Eigelb Größe M
- 23 g Zucker
- 10 g Speisestärke
- 47 g weiße Schokolade Callets, andernfalls gehackt
- 23 g Pistazienmus
Erdbeerkompott
- 200 g Erdbeeren frisch oder TK
- ½ Bio-Zitrone
- 25 g Zucker
- 15 g Speisestärke
- 2 EL Wasser
Dekor
- 150 g frische Erdbeeren
- Geschälte Pistazien optional
- Weißer Sesam optional
Zubereitung
Sesam-Mürbeteig
- Weißen Sesam* in einer Pfanne ohne Fett so lange vorsichtig rösten, bis dieser zu duften beginnt. Ab und zu umrühren.
- Gerösteten Sesam in einem Mixer oder Zerkleinerungsgerät fein mahlen und zur Seite stellen.
- Weiche Butter und Puderzucker mit dem Rührgerät cremig rühren.
- Mehl durch ein feines Sieb* zur Buttermischung geben. Gemahlenen Sesam und Salz ebenfalls dazu geben und kurz verrühren.
- Ei verquirlen und die Hälfte davon mit dem Teig verkneten. Andere Eihälfte zur Seite stellen.
- Mit einem Teigroller* oder Nudelholz zwischen zwei Lagen Backpapier ca. 3 mm dünn ausrollen und mit dem Papier auf einem Backblech für 1:30 h kühlen.
- Tartering (Ø 19 cm)* einfetten. Obere Schicht Backpapier vom Mürbeteig abziehen und kopfüber in die Tarte legen. Backpapier vorsichtig abziehen und die Form komplett mit Teig auskleiden. Für 20 min einfrieren.
- Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Tartering aus dem Tiefkühlschrank nehmen und überstehenden Teigrand mit einem scharfen Messer abschneiden. Boden mit einer Gabel einstechen.
- Gekühlte Tarte für 18 min backen.
- Tarte aus dem Ofen nehmen und Tartering vorsichtig entfernen. Mit dem restlichen verquirlten Ei bestreichen und weitere 5 min backen. Danach auf einem Kuchengitter ablegen.
Pistaziencreme
- Eigelb, Zucker und Speistärke mit einem Schneebesen* verrühren und zur Seite stellen.
- Milch und Sahne in einem kleinen Topf aufkochen.
- Sobald die Sahne-Milch kocht, Topf von der Platte nehmen und Eigelb-Mischung mit einem Schneebesen einrühren.
- Topf zurück auf die heiße Platte und weiter rührend bis 84 °C erhitzen. Du kannst ein Thermometer* verwenden oder 15 sek warten und den Topf dann wieder von der Herdplatte nehmen.
- Weiße Schokolade* und Pistazienmus* einrühren.
- Fertige Pistaziencreme in eine Schale oder Teller füllen, mit Frischhaltefolie abdecken und abkühlen lassen.
Erdbeerkompott
- Erdbeeren waschen, schneiden und mit dem Zucker in einen kleinen Topf geben.
- Zitrone waschen, Schale mit einer Zitrusreibe* abreiben und Saft auspressen. In den Topf geben.
- Speisestärke mit Wasser gut verrühren und ebenfalls in den Topf geben. Alles umrühren und 2 min kochen lassen, bis das Kompott ein wenig eingedickt ist. Abkühlen lassen.
Fertigstellung
- Abgekühlte Pistaziencreme durch ein feines Sieb streichen.
- Pistaziencreme bis auf 1-2 EL komplett in die gebackene Tarte-Schale geben und glatt streichen (die übrigen 1-2 EL Pistaziencreme darfst du jetzt schon genießen).
- Ein paar Löffel des abgekühlten Erdbeerkompotts auf die Pistaziencreme geben und vorsichtig glatt streichen.
- Erdbeeren waschen und in ca. 4 mm dicke Scheiben schneiden. Je nach Größe vorsichtig auf das Erdbeerkompott legen.
- Optional mit Tortenguss bestreichen und mit geschälten Pistazien* oder Sesam dekorieren.
- Fertige Erdbeer-Tarte vor dem Anschneiden für 3 h kühlen und dann genießen.
Notizen
- Das Einfrieren des Teigs verhindert das Absinken während des Backens und ersetzt das Blindbacken.
- Du benötigst nicht das komplette Erdbeerkompott. Der Rest schmeckt wunderbar zu Quark, Eis oder Joghurt.
- Die Erdbeer-Tarte lässt sich gut vorbereiten und dann mit einer Schale/Haube abgedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Gut gekühlt und am ersten Tag verspeist tritt die Pistazie ein klein wenig in den Hintergrund, am zweiten Tag kippt das Verhältnis und man schmeckt sowohl die frischen Erdbeeren, als auch den intensiven und die tolle Pistazie heraus.
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Die Erdbeertarte ist ein Träumchen und die Idee mit dem gerösteten Sesam toll! Yummy👍
Dankeschön, freut mich sehr, dass es dir auf so gut geschmeckt hat! Mit Sesam gibt’s auch bestimmt nochmal was von mir.
Wenn man die Butter, die Milch, die Sahne und das Ei weglässt wäre der Kuchen sogar vegan… Echt super!
Ist nicht ganz so leicht. Aber wenn du einen veganen Boden brauchst, hab ich folgendes für dich:
https://tonkabohneundzitrone.de/sandteig-mit-haselnuss/
Für vegane Pralinen kann ich dir Chokladbollar oder Caipirinha-Kugeln empfehlen:
https://tonkabohneundzitrone.de/schwedische-chokladbollar-hafer-schokoladenkugeln/
https://tonkabohneundzitrone.de/caipirinha-pralinen-vegan/
Viel Vergnügen!
Christiane
Hi, wirklich toller Kuchen, der nächste Woche Mal wieder anstehen soll. Nachdem das Rezept schon 3 Jahre alt ist, gibt es mittlerweile noch irgendwelche Veränderungen? Insbesondere das Kühlen/Einfrieren ist natürlich etwas komplizierter, wofür sind die beiden Schritte gedacht?
Hi Alex, danke für deinen Kommentar! Sorry, dass ich erst jetzt antworte.
Der Teig wird im ersten Schritt im Kühlschrank gekühlt, damit er nach dem Kneten die ideale Temperatur zum Formen bekommt. Durch das Kneten wird die Butter ja weich, damit lässt sich unmöglich arbeiten. Was du brauchst, ist ein kühler, leicht fester Teig, damit er in die Form gelegt werden kann.
Das zweite Kühlen in der Tiefkühltruhe sorgt dafür, dass der Teig im Ofen weitestgehend seine Form behält und nicht in sich zusammenfällt. Tiefkühltruhe deshalb, weil das schneller geht.
Vor dem Backen könntest du den Teig auch gleich in die Tiefkühltruhe legen, dazu hab ich aber keine Zeitangabe für dich, weil noch nicht ausprobiert.
Nachdem die Tarte gefüllt ist, kann sie auch ruhig länger kühl stehen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Updates zum Rezept gibt es keine,
Viele Grüße
Christiane