Dieses Rhabarber-Törtchen hat es in sich: auf einem zarten französischen Shortbread bettet sich ein fruchtiges Rhabarberkompott, umrahmt von einer fluffig-leichten Vanilleganache und getoppt mit pochiertem Rhabarber.
Wenns mal etwas mehr Rhabarber sein darf, ist dieses Wahnsinns-Törtchen mein Vorschlag für dich.
Das fruchtige Gemüse
Wusstest du, dass Rhabarber mit Spargel verwandt ist? Er ist nämlich tatsächlich ein Gemüse. Und wahrscheinlich das backtauglichste überhaupt. Ich finde, dass uns Mutter Natur hier einen ganz schönen Streich spielt, schließlich sieht er durch die oft rot-pinke Farbe ganz schön appetitlich und fruchtig aus.
Ist Rhabarber giftig?
Wie einige andere Gemüsesorten auch (Spinat oder rote Beete zum Beispiel) enthält Rhabarber eine hohe Konzentration an Oxalsäure, die in größeren Mengen giftig ist. Was hilft hier? Genau, kochen. Deswegen gibt es heute sowohl pochierten Rhabarber als auch ein leckeres Kompott. Also Rhabarber bitte nicht roh essen – schmeckt wahrscheinlich eh nicht.
Lecker mit GIn oder als Rhabarberschorle
Falls du mal zu viel Rhabarber hast, nicht weißt, was du sonst damit machen sollst oder einfach mal was Neues ausprobieren möchtest: du kannst ihn auch trinken! Dazu den Rhabarber waschen, schneiden, mit ordentlich Zucker und etwas Wasser zu Sirup kochen und dann mit Gin oder Sprudel genießen.
Aufbau des Törtchens
Dieses Rhabarber-Törtchen bringt alles zusammen, was so richtig lecker ist.
Bretonischer Mürbeteig
Der Boden des Törtchens bildet ein pâté breton, also ein bretonischer Mürbeteig. Du kannst ihn dir wie ein zartes Shortbread vorstellen: buttrig, schön mürbe und saftig.
Richtig toll wird er, wenn man ihn einen Tag vorher bäckt und in Frischhaltefolie verpackt ziehen lässt. Das ist aber kein Muss.
Rhabarberkompott
Das Kompott bildet den fruchtigen Kern des Törtchens: verfeinert mit Limette und Orange ist es tatsächlich der absolute Oberhammer (auch pur oder in Joghurt zu empfehlen).
Vanilleganache
Die durch Vanille gepunktete Creme bildet ein weiteres Highlight. Eine nochmals locker aufgeschlagene Ganache aus weißer Schokolade und Vanille bildet einen hübschen Kranz aus kleinen Tupfen. Ich benutze hierfür am liebsten eine schlichte Lochtülle*, du kannst aber auch jede andere Tülle benutzen (eine Sterntülle zum Beispiel).
Die Ganache besteht aus nur wenig Schokolade, was sie unglaublich leicht macht. Die Cremigkeit ist ein Träumchen.
Pochierter Rhabarber
Damit es am Ende auch noch hübsch aussieht, gesellen sich zu den Vanilletupfen noch ein paar Rhabarberstückchen. Und zwar so naturgetreu wir möglich: pochiert. Das sorgt dafür, dass möglichst viel Geschmack, Vitamine Form und Farbe erhalten bleibt.
Da der Rhabarber gerne mal seine hübsche Farbe verliert, kannst du hier mit einem Trick nachhelfen. Auf natürliche Art und Weise hilft hier die Zugabe von ein paar Himbeeren. Sie färben alles sofort pink! Hier reicht auch schon ein Esslöffel.
Für das Pochieren brauchst du in Summe tatsächlich weniger als fünf Minuten – aber das bleibt unser kleines Geheimnis.
Das fertige Rhabarbertörtchen
- 1. Schritt: Höhle den fertig gebackenen Mürbeteigboden leicht mit einem Löffel aus.
- 2. Schritt: Fülle die entstandene Vertiefung mit dem fruchtigen Kompott auf (der Gedanke an einen kleinen Rhabarbersee lässt mich schmunzeln).
- 3. Schritt: Dressiere kleine Tupfen aus Vanilleganache in einem Kreis auf.
- 4. Schritt: Lege den pochierten Rhabarber vorsichtig in die Mitte.
- 5. Schritt (optional): Dekoriere die Törtchen nach Bedarf. Ich habe mich für gehackte, getrocknete Rosenblüten entschieden.
Und damit hast du deinen Beitrag zum Frühling! Du kannst stolz auf dich sein.
Das Törtchen hinterlässt eine richtig tolles Mundgefühl: du hast den buttrig-zarten Mürbeteig, das wahnsinnig fruchtige Kompott, die Vanillecreme und ein kleines Rhabarber-Extra on top. Es ist schwer, in Worte zu fassen, versuch es einfach mal!
Inspiriert habe ich mich übrigens von Valentin Brault – die Franzosen könnens einfach. Also ran an den Rhabarber! Ich verspreche dir, dass es eins der besten Desserts von und mit Rhabarber sein wird, das du je gegessen hast.
Viel Vergnügen!
Christiane
Rhabarber mit Rhabarber Törtchen
Ausstattung
- Küchenwaage
- Messer
- Topf
- Schale/Teller
- Rührschüssel
- Schneebesen
- Frischhaltefolie
- Optional: Rührgerät
- Feines Sieb
- Dessertringe (Ø 8 cm)
- Zitrusreibe
- Löffel
- Lochtülle (Ø mind. 14 mm)
- Spritzbeutel
- Zahnstocher
Ingredients
Vanilleganache
- 285 g Sahne
- 1 Vanilleschote
- 1 Blatt Gelatine
- 200 ml kaltes Wasser
- 90 g weiße Schokolade Callets, andernfalls gehackt
Bretonischer Mürbeteig (pâté breton)
- 125 g weiche Butter
- 38 g Puderzucker
- 18 g brauner Zucker
- 18 g weißer Zucker
- 2 Eigelbe Größe M oder L
- 180 g Mehl Typ 550 oder T55
- 2 g Backpulver
- 1 Prise Salz
Rhabarberkompott
- 200 g Rhabarber entspricht ca. 1,5 Stangen
- ½ Orange
- ½ Bio-Limette
- 25 g brauner Zucker
Pochierter Rhabarber
- 200 g Rhabarber entspricht ca. 1,5 Stangen
- 100 g Wasser
- 35 g Holunderblütensirup alternativ jeder andere Sirup
- 1 EL TK-Himbeeren
Zubereitung
Tag 1: Vanilleganache
- Vanilleschote auskratzen und sowohl Vanille als auch leere Schote zusammen mit der Sahne in einem Topf erhitzen. Kochplatte ausschalten und abgedeckt 4 h ziehen lassen.
- Gelatine in kaltem Wasser 5 min ziehen lassen.
- Weiße Schokolade* in eine Schüssel oder tiefen Teller geben.
- Vanilleschote aus Sahne entfernen und Sahne aufkochen. Zur Seite stellen. Gelatine auswringen und mit einem Schneebesen* in die Sahne rühren.
- Sahne-Gelatine-Mischung in drei Portionen über die Schokolade geben und unterrühren.
- Frischhaltefolie direkt auf die Oberfläche legen und über Nacht kaltstellen.
Tag 1: Bretonischer Mürbeteig (pâté breton)
- Butter, Puderzucker, braunen und weißen Zucker 3 min lang schaumig rühren.
- Eigelbe hinzufügen und so lange rühren, bis eine glatte Masse entstanden ist.
- Mehl durch ein feines Sieb* zur Buttermasse geben und zusammen mit Salz und Backpulver unterheben.
- Teig für 10 min in den Kühlschrank geben und währenddessen die Dessertringe (Ø 8 cm)* einfetten.
- Teig aus dem Kühlschrank nehmen und gleichmäßig auf die gefetteten Formen verteilen. Erneut 1 h kühlen.
- Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Teig für 6 min bei 180 °C Ober-/Unterhitze backen, dann Temperatur auf 160 °C Ober-/Unterhitze minimieren und weitere 15 min backen. Danach abkühlen lassen und in Frischhaltefolie gewickelt bis zum nächsten Tag aufbewahren.
Tag 2: Rhabarberkompott
- Rhabarber waschen, schräg in kleine Stücke schneiden und in einen Topf geben.
- Orange auspressen. Limette heiß abwaschen und Schale mit einer Zitrusreibe* abreiben. Orangensaft, Limettenschale und Zucker zum Rhabarber geben und verrühren.
- Alles aufkochen, bis der Rhabarber weich ist (ca. 3 min). Dann Platte ausschalten und etwas weiterrühren, bis die Rhabarberstückchen nur noch Fasern sind. Vollständig abkühlen lassen.
Tag 2: Pochierter Rhabarber
- Rhabarber waschen, schräg in kleine Stücke schneiden und zur Seite stellen.
- Wasser und Holunderblütensirup* in einen Topf geben und aufkochen.
- Rhabarberstücke und TK-Himbeeren in den Topf geben und 30 sek köcheln lassen. Danach vorsichtig umfüllen und vollständig abkühlen lassen.
Tag 2: Fertigstellung
- Auf der Oberfläche des Mürbeteigs mit einem Messer einen Kreis für die Vertiefung einritzen, in die das Rhabarberkompott gefüllt wird. Teig mit einem Löffel vorsichtig ausheben.
- Die Vertiefung im Mürbeteigboden vollständig mit dem Kompott auffüllen.
- Vanilleganache aus der Kühlung nehmen und mit einem Schneebesen kurz aufschlagen (verrühren).
- Lochtülle (Ø mind. 14 mm)* in einen Spritzbeutel* geben und mit der Ganache auffüllen.
- Kleine Vanilletupfen einmal um den Törtchenrand aufdressieren.
- In die Mitte einzeln die pochierten und abgetropften Rhabarberstückchen legen (siehe Anmerkungen).
- Endlich genießen, du hast es dir verdient!
Notes
- In der Frischhaltefolie zieht der Mürbeteigboden richtig schön durch und wird noch besser. Er muss aber nicht zwingend einen Tag vorher gebacken werden.
- Der pochierte Rhabarber ist sehr weich. Damit er nicht auseinanderfällt, lege ich die Stücke einzeln mit einem Zahnstocher aufgepiekst auf die Törtchen.
- Mein Dekor besteht aus gehackten, getrockneten Rosenblütenblättern. Du kannst auch noch mehr Vanille darüber geben (mit einer Vanillemühle* klappt das am besten).
- Ich empfehle dir, die Törtchen am selben Tag der Fertigstellung zu essen, da der Mürbeteig durch den pochierten Rhabarber an der ein oder anderen Stelle leicht aufweichen könnte (was trotzdem super schmeckt).
- Vorbereiten lassen sie sich prima. Hierfür einfach alle Komponenten fertig stellen und gut abgedeckt aufbewahren (Rhabarber und Ganache gekühlt). Am Tag des Servierens dann in Ruhe fertigstellen.
- Es wird etwas Rhabarberkompott und pochierter Rhabarber übrig bleiben. Das schmeckt richtig, richtig gut in Joghurt! Der Saft des pochierten Rhabarbers kannst du in Gin oder mit Sprudel genießen.
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Bei einem Kauf erhalte ich eine Provision, für dich bleibt der Preis gleich.
Von