Schokokuchen-Rezepte gibt es wie Sand am Meer. Aber wenige davon zaubern einen so saftigen Kuchen, der vor intensivem Schokoladengeschmack strotzt und mit jedem Tag besser wird!
Wie beim saftigsten Marmorkuchen auch habe ich für den Schokokuchen drei Rezepte unter die Lupe genommen. Lust auf eine erneute Testreihe inklusive Rezept? Auf gehts!
Schokokuchen FAQ
Seit wann gibt es Schokoladenkuchen?
Ein Schokokuchen ist erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts das, was wir heute darunter verstehen: ein Kuchen, in dem Kakao oder Schokolade verbacken ist. Davor hat man unter einem Schokoladenkuchen einen hellen Kuchen verstanden, den man zur heißen Schokolade gegessen hat. Die gab es nämlich vor allem in den Niederlanden, Großbritannien und den USA zum Frühstück.
Richtig verbreitet hat sich der Schokoladenkuchen aber erst im 20. Jahrhundert, als Kakao breitflächig verfügbar war und uns Marketingmaschen aller Welt zum Kakao verführt haben.
Warum sollte der Schokokuchen nicht sofort gegessen werden?
Die Aromen von gutem Kakao bzw. guter Schokolade sind so vielfältig, dass sie sich vor Schreck über das Erhitzen erst einmal beruhigen müssen. Aus diesem Grund schmeckt ein noch warmer Schokoladenkuchen immer anders als ein kalter.
Das ganze ist vergleichbar mit einem geschmacksintensiven Essen: gibst du dem Kuchen etwas Zeit, wird er erst richtig umwerfend. Der Schoko-Espresso-Kuchen aus diesem Beitrag schmeckt mir zum Beispiel zwei Tage nach dem Backen am besten.
Was bewirkt der Espresso im Kuchen?
Der Espresso sorgt genauso wie das Salz im Teig dafür, dass der Schokoladengeschmack des Backkakaos* intensiviert wird. Es geht nicht darum, den Espresso aktiv rauszuschmecken, sondern einfach nur alles aus der Kakaobohne rauszukitzeln.
Kann man den Espresso ersetzen?
Na klar, wenn du keinen Espresso verbacken möchtest, kannst du den Anteil auch durch Buttermilch ersetzen. Die kannst du sogar selbst ansetzen, dafür einfach 80 g (Pflanzen-)Milch mit 1 EL Zitronensaft für 10 min stehen lassen, kurz umrühren und dann direkt in den Teig einrühren.
Wie kann der Schokokuchen abgewandelt werden?
Wenn du Chocolate Chunks* oder kleine Schokostückchen mit in den Teig gibst, kannst du den double chocolate in einen triple chocolate Kuchen verwandeln. Alternativ kannst du Nüsse pur oder kandiert hinzugeben.
Was richtig toll zum Kuchen schmeckt, ist eine Maracuja. Die leichte Säure harmoniert unglaublich hervorragend dazu. Gleiches gilt für den Klassiker, die Himbeere.
Was ist das eigentlich für eine Karamellglasur?
Die Karamellglasur besteht aus karamellisierter, weißer Schokolade. Der Einfachheit halber wird diese grandiose Schokolade „Karamellschokolade“ genannt. Sie hat nicht nur eine wirklich interessante Farbe, sondern einen tollen Geschmack. Süß, aber so anders als normale weiße Schokolade.
Keine Sorge, falls du kein Fan weißer Schokolade bist. Ich hab den Kuchen schon mit einigen Glasuren probiert und mit dieser Glasur gefällt er mir am besten. Zu kaufen gibt es die Karamellschokolade übrigens unter dem Namen Gold von Callebaut* bzw. Dulcey von Valrhona*.
Der Schokokuchen-Test
Die Kandidaten
Für meinen Rezept-Test hab ich mir drei Rezepte von bekannten Persönlichkeiten aus der Szene ausgesucht und in kleinen Portionen nachgebacken.
Darf ich vorstellen:
- Links: Rezept eines israelischen Kochs und Konditors
- Mitte: Rezept eines deutschen Konditors
- Rechts: Rezept eines indischen Konditors
Die Ergebnisse
Unabhängig davon, dass ein Schokokuchen-Test super geil ist und ich auf hohem Niveau jammer, muss ich beim Ernst der Sache bleiben. Also, Konzentration, hier ist meine Rezept-Analyse:
Links | Mitte | Rechts | |
Unterschiede | am meisten Espresso; viel Schokolade | Weißer Rum; viel Ei | gemahlene Mandeln und Haselnussmus; Kakao, keine Schokolade; kein Ei |
Konsistenz | sehr saftig | fluffig | sehr saftig |
Geschmack | zurückhaltend | solider Schokokuchen | Geschmack beinträchtigt durch unangenehmen Geruch |
Optik | platt und kein Aufgehen | leckerer Farbton und tolles Aufgehen | dunkler Farbton mit gleichmäßigem Aufgehen |
Und der Gewinner ist: keiner. Der linke Kuchen war zu platt und geschmacklich einfach nicht mein Fall. Die Mitte kann sich auf jeden Fall sehen lassen, war mir aber nicht schokoladig genug. Und der rechte Kuchen hatte einen so unangenehmen Geruch, dass ich ihn nicht mal aufessen konnte.
Blieb mir also nur eins übrig: Kombination aus dem besten der drei Welten.
Der saftigste Schokokuchen mit Espresso
Konkret heißt das:
- Eier, die machen den Teig fluffig,
- Espresso, der intensiviert den Kakaogeschmack,
- Backkakao*, weil hier das pure Aroma schlummert,
- keine Schokolade, weil die in der Glasur vorkommt und es sonst zu schwer wird,
- Nussbutter (braune Butter), weil alles besser wird mit Nussbutter,
- Joghurt, damit der Kuchen schön saftig wird,
- brauner Zucker, der mit der Nussbutter eine wunderbare Geschmackshochzeit eingeht.
Damit kommt am Ende der Schokokuchen raus, der mich vom Hocker reißt: super saftig und schokoladig. Und ganz ehrlich? In Kombi mit der Karamellschokolade* ist er für mich einfach unschlagbar.
Für drei Backformen hab ich dir Infos zu Mengenangaben und Backzeiten notiert, das sollte erst einmal reichen. Falls nein, schreib mir einfach. Bitteschön, dankeschön.
Viel Vergnügen!
Christiane
Schokokuchen mit Espresso und Karamellglasur
Zutaten
Tag 1: Schokokuchen mit Espresso
- 179 g Butter
- 80 g verquirltes Ei ca. 1,5 Eier (M)
- 133 g brauner Zucker
- 146 g weißer Zucker
- 140 g Naturjoghurt
- 80 g Espresso ca. 2,5 einfache Espresso
- 140 g Wasser
- 300 g Mehl Typ 405
- 10 g Backpulver
- 67 g Backkakao
- 3 g Salz ca. ½ TL
Tag 2: Glasur aus Karamellschokolade
- 180 g Karamellschokolade
- 18 g Olivenöl
Zubereitung
Tag 1: Schokokuchen mit Espresso
- Butter in einen kleinen Topf geben und bei mittlerer Hitze so lange schmelzen, bis die Butter eine braune Farbe angenommen hat und angenehm nussig duftet (dauert ca. 10 min). Zur Seite stellen.
- Ofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Espresso kochen und ebenfalls zur Seite stellen.
- Eier sowie braunen und weißen Zucker mit dem Rührgerät 4 min lang verrühren.
- Braune Butter zur Eier-Zucker-Mischung geben. Dabei ruhig auch die dunklen Partikel vom Topfboden abkratzen, hier steckt das ganze Aroma. Espresso, Wasser und Joghurt dazugeben und alles unterrühren.
- Mit einem Schneebesen* alles nur so lange miteinander verrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist.
- Kastenform (25 cm)* mit Backpapier ausschlagen und mit dem Teig füllen. 1 h bei 175 °C Ober-/Unterhitze backen.
- Kuchen in der Form 1 h abkühlen lassen, dann komplett mit Backform in Frischhaltefolie einwickeln und bis zum Serviertag in den Kühlschrank stellen.
Tag 2: Glasur aus Karamellschokolade
- Gekühlten Kuchen auspacken und auf ein Kuchengitter stellen. Darunter eine Backmatte* oder Backpapier zum Auffangen der herunterfließenden Glasur legen.
- Karamellschokolade* und Olivenöl in eine kleine Schüssel geben und zur Seite stellen.
- Ein wenig Wasser in einen kleinen Topf geben und aufkochen. Sobald das Wasser zu kochen beginnt, Topf von der Platte ziehen und Schokolade darauf platzieren. Unter Rühren mit einem Teigschaber* langsam schmelzen.
- Geschmolzene Schokoladenglasur so lange zur Seite stellen, bis diese 30 °C erreicht hat (oder ca. 5 min warten). Dann über den Kuchen geben.
- Frisch glasierten Schokoladenkuchen bis zum Anschneiden noch für ca. 2 h auf Raumtemperatur bringen. Dann genießen, du hast ihn dir absolut verdient!
Notizen
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